Tyrolia oder Putins Wandlung vom Sméagol zum Gollum – Nachts ist es kälter als draußen

Man stelle sich einmal vor, die „Autonome Provinz Bozen – Südtirol“, so heisst Südtirol amtlich,¹erklärt sich zum unabhängigen Staat „Tyrolia“ (so hiess übrigens eine meiner ersten Skibindungen). Denkt man an die Bombenattentate zwischen dem Beginn der Sechzigerjahre und bis in die späten Achtziger,² war das damals weniger abwegig als heute. Aber nur mal so als Gedankenspiel.

Tyrolia klänge auch romanisch genug, um auch die im neuerstandenen Tyrolia lebenden Bürger mit italienischer Muttersprache zu begeistern. Tyrolia schwänge sich damit zu einer der wohlhabenderen Staaten im südlichen Mitteleuropa auf.³

So, und jetzt komm’s: Man stelle sich vor, Österreich erkennt diesen neuen Staat „Tyrolia“ offiziell an. Kommt einem bekannt vor? Sebastian Kurz,⁴ jetzt „Global Strategist“ bei Thiel Capital in den USA, hatte die kühne Vision schon einmal, indem er den Bürgern Südtirol einen österreichischen Pass anbot.⁵

Also zuerst käme in unseren fiktiven Szenario die Doppelte Staatsbügerschaft, dann bilaterale Kooperationen auf kulturellen, wirtschaftlichen und militärischen Ebenen und zuletzt der Hilferuf der unbeschützten Bürger Tyrolias, für die der italienische Staat nichts, aber auch gar nichts getan habe. Kommt einem bekannt vor?

Wie Sméagol zu Gollum wurde (Tolkiens Version hier); Bildquellen: n-tv und Wikipedia

Ja, denn ersetzt man jetzt Italien durch die Ukraine, Südtirol durch Luhansk oder Donezk⁶ und Shorty mit den Segelohren durch Putin, dann haben wir ein reales Szenario von heute.

Gerissener Hund, der Wladimir. Trotzdem, gebt dem Typen mit den wässrigen Augen und dem teigigen Oberkörper keine Chance!

Uns betrifft das nicht? Entfernung Bozen – Donezk: knapp 2000 km Luftlinie, Entfernung Berlin – Alicante etwas mehr als 1900 km Luftlinie.

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