Ich bin inzwischen (nach einer Wartezeit von rund 6 Wochen) Besitzer meines insgesamt dritten MacBook Pro geworden. Begonnen hat die Geschichte 2008 mit einem MacBook Pro (15″, matter Bildschirm, Modell A1260), der bei mir 2008 von einem MacBook Pro 15″ mit Retina Bildschirm abgelöst wurde (Modell A1398). Inzwischen bin ich bei einem 16″ MacBook Pro mit M1 Prozessor gelandet (Modell A2485).
Annähernd 10 Jahre ‚useful life‘ des 2012er MacBook Pro Retina
Warum schreibe ich diesen Beitrag? Nicht um Reklame für Apple zu machen, sondern weil ich von der Nachhaltigkeit meines zweiten MacBooks, also des 15″ Retina Models begeistert bin. Das Gerät war fast 10 Jahre mein täglicher Begleiter.
Der Retina Bildschirm war seinerzeit eine Innovation – einmal Retina, nie wieder ein anderer Bildschirm. Von anderen Computerherstellern unerreicht. Die Batterielaufzeit war super, das Ding rasend schnell und insgesamt ein extrem elegantes Teil. Im Laufe der Jahre wurde das Motherboard auf Garantie ausgetauscht, der Bildschirm ebenso wie einmal die Batterie (dank AppleCare recht preiswert). Wobei der ausgetauschte Schirm nach ein paar Jahren wieder „Staingate“ Symptome entwickelt hat; egal1Ich habe mich durch diesen Artikel auf iFixit dazu hinreissen lassen, die Flecken mit Alkohol zu behandeln. Prima Ergebnis, allerdings wird dadurch die restliche Antireflexionsbeschichtung komplett entfernt. Die Flecken sind nämlich Schäden auf der Beschichtung. Wenn man die gesamte Beschichtung abgetragen hat, sollte man eine neue aufbringen. Oder auch nicht – geht auch. . Zwischendrin habe ich noch die WLAN Karte gegen eine inoffizielle ac-Karte ausgetauscht, die Gummifüßchen ersetzt und mir einen Satz neuer Gehäuseschrauben bestellt. Zwei Netzteile waren mein treuer Begleiter, wobei ich die Kabel bei beiden mithilfe der Sugru Reparaturknetmasse flicken musste. Zuletzt hat sich eine Taste vom Keyboard gelöst. Ebay und ein Anbieter aus Italien haben das dann auch gelöst.
Ich hätte mein Retina Model wahrscheinlich auch nicht aufgegeben, wenn Apple nicht die Versorgung mit den neusten Betriebssystemen Big Sur und Monterey neuerer Hardware vorbehalten hätte. Das letzte Unterstützte Betriebssystem ist Catalina, wohingegen mein 2008 Uralt-Modell bei El Capitan stehen geblieben ist.
Eigentlich müsste die Batterie wieder ausgetauscht, der Staub im Inneren entfernt und die Wärmeleitpaste an den Kühlelementen ausgetauscht werden. Gravis in Deutschland macht so etwas angeblich, aber ist es das wert?
Was macht man mit einem 2008er MacBook Pro?
Tja, die einfache Antwort: ich weiß es nicht. Hardwaremäßig hatte ich vor Jahren bereits die Festplatte gegen ein SSD Modell getauscht und El Capitan funktioniert noch passabel, alle Webseiten werden noch korrekt dargestellt, der App Store funktioniert noch, und ich finde es schade, den alten Macbook mit einem, wenn auch veraltetem, so doch funktionierenden macOS auf Linux umzurüsten, da das hauseigene Betriebssystem eigentlich perfekt auf die Hardware abgestimmt ist.
Was blieb mir erspart?
Durch die lange Gebrauchsdauer meines Retina MacBooks blieben mir die für Apple weniger rühmlichen Ausflüge mit der vorgeblich lausigen Tastatur, den USB-C Ladesteckern (anstelle von MagSafe), der Touch Bar und so weiter komplett erspart. Der neueste M1-basierte MacBook hat zu alten Tugenden zurück gefunden, und erinnert im Design an eine Mischung aus den beiden Vorgängermodellen.
Das dicke Ende
Obwohl ich mir nicht den Maximalausbau gegönnt habe (Pro statt Max, aber 16″ mit 2TB SSD und 32GB RAM) bleibt der Preis happig. Aber hey, auf 10 Jahre gerechnet ist das ein Schnäppchen. Macht in Zeiten weltweiter Krisen immer noch nachdenklich.